Urheberrechte helfen auch gegen Hassprediger!

Wer  als Urheber, das Urheberrecht nicht wichtig findet, weil er meint da ginge es nur darum Geld zu verdienen und das für ihn aus irgendwelchen Gründen kein Thema ist oder wer seine Bilder per Creative Commons Lizenz für jedermann im Internet bereitstellt, der muß auch damit leben, daß seine Bilder für sowas benutzt werden und das der eigene Name dann in so einem Zusammenhang genannt wird, wie hier der Name des Fotografen eines Bildes von Dirk Bach auf einer Hetzseite irgendwelcher religöser Hassprediger.

Es ist eher unwahrscheinlich, daß der Fotograf ein Bild von Bach gemacht hat und das für den wikipedia Artikel über ihn zur Verfügung gestellt hat, weil er der Meinung ist, Bach sein „ein homosexueller Sittenverderber“ gewesen, der nun „in der ewigen Homohölle brennt“.

Aber der Fotograf hat all das zugelassen, als er das Bild mit den folgenden Bedingungen für jedermann freigegeben hat, wahrscheinlich ist er davon ausgegangen, daß nur nette Leute Bilder unter einer Creative Commons Lizenz nutzen oder er hat garnicht drüber nachgedacht. Vielleicht findet er Urheberrechte auch schlicht doof:

Das sollte auch eine Warnung für all jene sein, die meinen jede Bildnutzung mit dem eigenen Namen am Bild sein eine gute Werbung und eine tolle Sache.

Bei Urheberrecht geht es um mehr als Geld. Es geht auch um Kontrolle darüber was mit den eigenen Werken passiert. Und diese Kontrolle nicht aufzugeben gehört zur Verantwortung des Urhebers. Gegenüber sich selbst aber auch gegenüber Dritten. Ganz besonders, wenn die sich nicht mehr selbst wehren können.

 

P.S.:

Die römisch-katholischen Deutschen und Österreichischen Bischofskonferenzen distanzierten sich ausdrücklich von kreuz.net.

9 Antworten auf „Urheberrechte helfen auch gegen Hassprediger!

  1. Verdammt, du hast recht. da werde ich meine Bilder wohl in Zukunft nicht mehr unter CC-Lizenz ins Netz stellen können, daran hatte ich echt noch gar nicht gedacht. Und zu dem als Beispiel zitierten Artikel fällt mir echt nichts mehr ein. Beziehungsweise es fällt mir eine Menge dazu ein, was aber nicht zitierfähig wäre…

  2. wenn ich sowas lese… ich werde homo, dann verringert sich meine Lebenserwartung um 20 Jahre (laut Bericht ) und ich muss so nen sh** 20 Jahre weniger lesen…

  3. Puh, das ist aber auch sehr vereinfacht. Es ist schwer einen extremen Fall zu nehmen und damit die ganzen CC-Lizenzen in Frage zu stellen. Denn was ist mit den ganzen positiven Nachrufen zu Dirk Bach von Fans. Die können dann auch kein Bild nutzen?
    Mir geht es auch nicht ums Geld, aber ich stelle den Großteil meiner Bilder unter eine CC by 2.0-Lizenz, damit sie jeder für nichtkommerzielle Zwecke mit Namensnennung nutzen kann. Nichtkommerziell sehe ich dabei so, dass jeder Blog, Schülerzeitungen, kostenfreie Magazine etc. die nutzen können, aber beispielsweise keine Agenturen, Versicherungsseiten, Verlage etc.
    Mit der nichtkommerziellen Einschränkung würde ich mir auch vorhalten gegen kreuz.net vorzugehen, da sie bestimmt auch Werbung auf der Seite haben. Das trifft zwar auch andere Blogs zu, aber da würde ich nie was sagen. :)
    Keine Ahnung ob das so richtig ist, aber ich versuche mir so wenigstens eine Hintertür offen zu halten und trotzdem für die 99% der „guten“ Blogs meine Bilder zur Verfügung zu stellen, als wegen dem einen Prozent der perversen, schrecklichen, abartigen Seiten, meine Bilder für alle unzugänglich zu machen.

  4. „da sie bestimmnt auch Werbung auf der Seite haben“ ist ein recht dünner Strohhalm, denn da ist keine Werbung.

    Und ich finde meine Position auch nicht „vereinfacht“. Wer seine Bilder einfach so allen zu jedem Zweck zur Verfügung stellt, der muß damit rechnen, daß auch alle die zu jedem erdenklichen Zweck benutzen.

    Und wenn man dann Bilder von Menschen ins Netz stellt, dann sollte man sich auch der Verantwortung bewußt sein, die damit einher geht.

    Wir leben heute in bizarren Zeiten, wo zum einen ein Wahnsinns Aufriß um das Persönlichkeitsrecht gemacht wird und man so tut als sei Fotografie im öffentlichen Raum ein mittelschweres Verbrechen, auf der anderen Seite ist das Persönlichkeitsrecht und die Würde aber herzlich egal, wenn man es im Zusammenhang mit so etwas netz-opportunen wie CC Linzenzen mit Füßen tritt.

  5. Bevor man einen solchen Beitrag verfasst und damit die tolle Idee hinter CC Lizenszen madig macht, sollte man vielleicht mal die komplette CC-Lizenz durchlesen statt nur einen Screenshot von der ersten Seite zu machen.

    Hier mal eine, ebenfalls gekürzte Zusammenfassung:

    In no way are any of the following rights affected by the license:
    Your fair dealing or fair use rights, or other applicable copyright exceptions and limitations;
    The author’s moral rights;
    Rights other persons may have either in the work itself or in how the work is used, such as publicity or privacy rights.

    Bitte demnächst etwas besser informieren.

  6. Was heißt hier „madig machen“. Wer seine Arbeit so verschenkt muß sich halt der Konsequenzen bewußt sein.

    Und sich auf die Persönlichkeitsrechte der Abgebildeten zurückzuziehen ist eine billige Nummer. Man hat als Fotograf da auch schon eine gewisse Verantwortung gegenüber den Menschen die man fotografiert und dann mit so umfassenden Linzenzen für jedermann ins Netz kippt.

    Ich jedenfalls möchte die Möglichkeit haben, selbst gegen sowas vorgehen zu können statt Menschen, die ich fotografiert habe, und die mich dazu auch zu einem guten Stück in ihre Leben schauen lassen, schlicht zu sagen: „Kannst ja klagen, wenn Du das nicht magst. Ich hab da alle Rechte abgegeben.“

  7. Sie haben Creative Commons wirklich gar nicht verstanden. Urhebende FotografInnen verschenken damit keineswegs ihre Fotos, sondern stellen bestimmte Nutzungsvarianten zur freien Verfügung. Gegen die Nutzung von Kreuz.net kann der Fotograf immer noch Einspruch erheben und diese zur Unterlassung auffordern, denn er hat als Urheber keineswegs seine Rechte aufgegeben. Creative Commons funktioniert schon nach dem jetzigen Urheberrecht. Das er das nicht durchgesetzt bekommt, liegt an Kreutz.net und da würde auch jeder Fotograf, der nicht unter freien Lizenzen veröffentlicht, ebenso scheitern.

  8. @rheker: Bitte lesen Sie sich den CC-Lizenzvertrag durch. Erst ist unter jedem Bild verlinkt und wirklich nicht schwer zu finden. Dann werden Sie hoffentlich erkennen, dass Sie Unsinn geschrieben haben.

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